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Zielsetzung / Beschreibung

Präsenzkräfte, die Personen im Rahmen zusätzlicher Leistungen bei Demenz zu Hause betreuen, werden im Bereich der Bewegungsförderung geschult. Die Präsenzkräfte sollen Sicherheit gewinnen, um während ihrer Betreuungszeit zur sicheren Bewegung zu animieren. Grundgedanke ist, dass einfache Bewegungsübungen auch von geschulten Laien angeleitet werden können und sie durch entsprechende Schulungen Hemmungen verlieren, die betreute Person bei alltäglicher Bewegung zu begleiten.

Lernziele für die Präsenzkräfte:
  • Wirkung von Bewegung und Training auf den Körper im Alter
  • Kenntnisse über Wechselwirkung von Bewegung und Demenz
  • Erlernen eines einfachen Übungsprogramms zur Verbesserung von Kraft und Gleichgewicht; Durchführen und Anleiten der Übungen bei Personen mit dementieller Entwicklung
  • Sicherheit in der Unterstützung bei einfachen Transfers (Aufstehen vom Stuhl), Gehen, Treppensteigen

Vorgehensweise

  • Konzeption einer Schulung mit 4 Terminen á 60 Minuten sowie Erstellung von Schulungsmaterial, Teilnehmerunterlagen und bebildertem Übungskatalog (Übungen angelehnt an das Otago-Trainingsprogramm)
  • Die Identifizierung der Zielgruppe und die Konzeption basierten auf Gesprächen mit verschiedenen ambulanten Pflegediensten. Diese wurden anschließend angeschrieben und eingeladen, Teilnehmer zu benennen
  • Die ersten Termine wurden im Dialog mit den ambulanten Diensten vor Ort abgesprochen und über 3 Monate gestreut
  • Eine Teilnahmegebühr von 160 Euro entfiel bei regelmäßiger Teilnahme (mind. 3 von 4 Terminen)

Beteiligte Akteure und deren Aufgaben

  • Projektmitarbeiter: Konzeption und Durchführung der Schulung (Physiotherapeutin/Dozentin im Bereich Sturzpräventionstraining und Geriaterin)
  • Abteilung für Ältere der Kommune: Stellung der Räumlichkeiten, Werbung
  • Ambulante Pflegedienste: Einbindung in Konzeption, Benennung von Teilnehmern

Materialien

  • Stundenplanung / Stundeninhalte
  • Flyer / Ausschreibung
  • Beispiel Teilnehmermaterial / Übungskatalog

Kosten / zeitlicher Aufwand

  • Konzeption und Vorbereitung der Fortbildung
  • Durchführung der Fortbildung (zu jedem Fortbildungstermin mit jeweils zwei Projektmitarbeitern)
  • Räumlichkeiten
  • Kopien / Medien

Ergebnisse

Insgesamt 14 Anmeldungen, 1 kurzfristige Absage.

Erfahrungen / Empfehlungen

  • Von drei der ambulanten Dienste in der Stadt meldeten sich insgesamt 13 Teilnehmerinnen an.
  • Nur wenige Teilnehmerinnen erhielten die Kurszeit als Arbeitszeit vergütet – die Mehrheit besuchte die Schulung in ihrer Freizeit (hohe innere Motivation).
  • Für viele Teilnehmerinnen war dies die erste längere Schulungsmaßnahme in ihrer Funktion als Präsenzkräfte – es wurden Wünsche nach Schulungen v.a. zu den Themen Demenz und Kommunikation geäußert.
  • Die Dauer (4 Stunden) wurde teilweise als zu lang empfunden; dies deckt sich mit den Wahrnehmungen der Kursleiterinnen.
  • Der Kurs wurde von 11 Teilnehmerinnen (mit insg. 25 Klienten) evaluiert: Die Inhalte wurden als interessant und neu, das Schulungsmaterial als anschaulich und ansprechend bewertet. Die Teilnehmerinnen gaben an, auch selbst Spaß an den Übungen gehabt zu haben und würden den Kurs weiterempfehlen.
  • 6 / 11 Teilnehmerinnen gaben an, bis zum Abschluss aller Kurseinheiten mit einem Klienten Übungen gemacht zu haben. Nur drei Teilnehmerinnen hatten Übungen im Stehen durchgeführt, ansonsten wurden Übungen im Sitzen gewählt.
  • Häufig genannte Barrieren bei der Umsetzung der Kursinhalte: (1) Klient kann nicht stehen; (2) Klient konnte nicht motiviert werden. Weniger häufig wurden genannt: (1) Sorge, dem Klienten zu schaden (z.B. durch einen Sturz); (2) mangelnde Gelegenheit zur Durchführung.
  • Fazit: Zur Sicherstellung der praktischen Umsetzung wäre eine Praxisbegleitung wünschenswert. Prinzipiell besteht in diesem Bereich hohes Potential, jedoch ist seitens der Pflegedienste wenig Interesse an Fortbildungen für Präsenzkräfte vorhanden.