Radfahren als Leidenschaft
Ein Interview
Herr S., wie halten Sie sich im Alltag und in Ihrer Freizeit fit?
Einkäufe und andere Termine in der Stadt erledigen meine Frau und ich immer zu Fuß. Im Winter fahren wir Ski, aber insbesondere im Sommer ist Rad fahren seit eh und je meine große Leidenschaft. Da kommen im Jahr schon um die 4000 Kilometer zusammen.
Was macht für Sie den besonderen Reiz am Radeln aus?
Rad fahren kann man alleine oder mit der Familie und Bekannten zusammen. Man kann direkt von zu Hause losfahren und wir wohnen hier in einer so idealen Umgebung mit tollen Radstrecken. Man sieht wunderschöne Landschaften, kann die Natur genießen und natürlich gehört auch das gemeinsame Einkehren und Rast machen absolut dazu. Gleichzeitig tut man seiner Gesundheit etwas Gutes.
Radeln Sie lieber alleine oder mit anderen zusammen?
Am meisten Freude macht es auf jeden Fall in der Gruppe. Aber meine Freunde von früher werden immer weniger. Viele sind nicht mehr so fit wie ich und können darum nicht mehr mit fahren. Das ist schade. Meine Frau aber teilt das Hobby auch und wir Radeln nun schon seit 50 Jahren gemeinsam. Da sie allerdings nicht so schnell ist wie ich, hat sie zum 70. Geburtstag anstelle des „Diadems“ ein E-Bike bekommen. Mit dem Elektrorad kommt sie problemlos zurecht und kann gut mit meinem Tempo mithalten. Und wenn es wieder aufgeladen werden muss, schließt man es ganz einfach an die Steckdose an.
Jetzt fallen mir spontan einige Senioren ein, die an dieser Stelle sagen würden: „ Ich mit meinen Schmerzen kann mich nicht mehr gut bewegen, da ist das nicht mehr so einfach.“
Ja, das stimmt, der Zahn der Zeit nagt schon ein bisschen an einem. Auch ich habe im Laufe meiner 76 Lebensjahre Höhen und Tiefen mitgemacht. Ich musste z. B. hintereinander mehrere Operationen überstehen, eine Kontrolluntersuchung folgte dann der nächsten. Das waren körperliche und psychische Belastungen, denen man Stand halten musste. In dieser Zeit habe ich trotzdem weiter Sport gemacht und mich bewegt, so gut es ging. Das hat mir sehr geholfen, um Kraft, gute Laune und Lebensmut zu sammeln. Man muss einfach dran bleiben an der Bewegung, auf seinen Körper hören, es nicht übertreiben. Es gibt bessere und schlechtere Tage. Wenn es z. B. im Frühjahr wärmer wird, dann müssen auch wir uns anfangs aufraffen, uns mehr zu bewegen. Aber nach kurzer Zeit merkt man, dass man wieder warm geworden ist und sich fitter fühlt. Das ist toll.
Welche Lieblingsradstrecke können Sie den Leserinnen und Lesern empfehlen?
Wunderschön ist die Strecke von Unterhausen den Kalkofen hinauf, Richtung Salmendinger Kapelle und weiter auf der Tour de Burladingen.
Herr S, herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen noch viele weitere unvergessliche Radtouren und Erlebnisse.