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Die Bundesinitiative Sturzprävention

Gemeinsam die Sturzprophylaxe in der Praxisvoranbringen

Vor zwei Jahren wurde die Bundesinitiative Sturzprävention (BIS) gegründet. Das Ziel der BIS ist es, Empfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung der Sturzprävention in Deutschland im Konsens zu erarbeiten und dieses Wissen an die für die Umsetzung entscheidenden Organisationen verständlich weiterzugeben. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Sportwissenschaftler, Ärzte, Gerontologen, Therapeuten, Vertreter verschiedener Krankenkassen und großer Organisationen (DRK, DTB und DOSB).

Empfehlungspapier nun veröffentlicht

In diesem Jahr wurde eine Empfehlung veröffentlicht, die aufzeigt, was zu Hause lebende ältere Menschen beachten sollten, um sich möglichst sicher zu bewegen und zu fühlen. Das übergeordnete Ziel des Empfehlungspapiers ist es, ambulante Sturzpräventionsangebote, die internationalen Qualitätsansprüchen genügen und nachhaltig wirksam sind, voranzubringen und flächendeckend umzusetzen. Das Papier versteht sich auch als Aufforderung für politische Prozesse.

Konkrete Hilfen für den Alltag

In einem umfangreichen Empfehlungspapier widmet sich die Bundesinitiative dem körperlichen Training zur Sturzprävention bei älteren, zu Hause lebenden Menschen. Die InitiatorenInnen benennen dabei konkrete Zielgruppen, Rekrutierungs- und Screeningverfahren sowie Trainingsinhalte nach aktuellem wissenschaftlichen Stand und Standards für die Ausbildung von KursleiterInnen. Hieraus soll künftig ein Qualitätssiegel entstehen.

Auch für den praktischen Alltag lässt sich das Empfehlungspapier nutzen. In ihm wurden klare Kriterien benannt, die helfen, das passende Angebot für eine individuelle Beratung und Vermittlung zu finden. Dabei werden Elemente des Geriatrischen Assessments angeführt.

Reutlingen als Pilotregion

Für die sturzgefährdeten Personen, die ihre Wohnungen nicht mehr oder kaum noch verlassen, wird derzeit gemeinsam ein Programm aus Neuseeland übersetzt, das jetzt auch in Deutschland verbreitet werden soll. Reutlingen spielt hierbei eine Vorreiterrolle. Für das kommende Frühjahr sind Schulungstermine für Therapeuten geplant und mit einzelnen Krankenkassen gibt es vielversprechende Gespräche über die Möglichkeit einer entsprechenden Verordnung. Ausführliche Informationen zu dem Otago-Programm und die entsprechenden Termine werden in der nächsten Ausgabe des Rundbriefs veröffentlicht.

Natürlich sind weitere Schritte geplant

Mit dem Empfehlungsschreiben wurde ein Anfang gemacht, um auf das Thema Sturzprävention im häuslichen Kontext aufmerkam zu machen und voranzubringen. Im Frühjahr soll eine nationale Tagung zu dem Thema in Stuttgart stattfinden (siehe Meldungen). Die MitarbeiterInnen des Schritthalten-Projekts sind eng in die Arbeit der Bundesinitiaitive eingebunden. Dr. Clemens Becker ist der Sprecher der BIS. Die Erfahrungen aus Reutlingen sind wertvoll, regelmäßig wird in der BIS darüber berichtet.