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Zielsetzung / Beschreibung

Mitarbeiter hausärztlicher Praxen sollen geschult werden, um für ältere Patienten individuell passende Empfehlungen zur Bewegungsförderung geben zu können.

Vorgehensweise

Hausärzte und deren Medizinische Fachangestellte (MFA) wurden als wichtige Botschafter identifiziert. Um die Hausärzte zu entlasten sollten v.a. auch deren MFA angesprochen und geschult werden. Daher sollten in einem ersten Schritt die Hausärzte von dem Vorgehen überzeugt werden (1) um dann in einem zweiten Schritt deren MFA zu schulen (2).

Vermittelt werden sollten:
  • das motorische Assessment entsprechend der Empfehlungen der Bundesinitiative Sturzprävention und
  • Kenntnisse darüber, wie Patienten entsprechend ihrem funktionellen Status in der Hausarztpraxis geeigneten Bewegungsangeboten in der Projektregion zugeführt werden können.

Ad 1.) Bei einer Abendveranstaltung in der Kreisärzteschaft wurde das Projekt vorgestellt. Im Anschluss daran wurden Grundlagen der Sturzprävention zunächst im Rahmen eines Vortrags vermittelt und explizit die Bezüge zur hausärztlichen Tätigkeit hergestellt. Im Anschluss hieran wurden die MFA in der Durchführung der funktionellen Assessments (5-Chair Rise Test, Standpositionen, Gehtempo und Timed-up-and-go Test) geschult. Sie erhielten für die Umsetzung in die Praxis Testbeschreibungen und Dokumentationsbögen.

Ad 2.) Die Schulung zur Vermittlung geeigneter Bewegungsangebote richtete sich an MFA von Arztpraxen in der Projektregion. Die Durchführung erfolgte in einem EDV-Übungsraum der Volkshochschule. Es wurden dabei konkrete Fallbeispiele an Schulungs-PCs bearbeitet. Als wichtiges Instrument diente hierbei die im Projekt entwickelte webbasierte Suchmaschine lokaler Bewegungsangebote. Weiterhin wurde der Rehabilitationssport vorgestellt, der bei bestimmten Erkrankungen vom Arzt verordnet werden kann. Alternativ ließen sich sehr gebrechliche Personen auch dem Otago-Programm zuordnen.

Beteiligte Akteure und deren Aufgaben

ProjektmitarbeiterInnen: Durchführung der Schulungen

Ad 1.) Bezirksärztekammer: Ansprache der Praxen, Räumlichkeiten

Ad 2.) Ärztenetz Reutlingen: Ansprache der Praxen

Materialien

Ad 1.) Testbeschreibungen (SPPB, TUG) sowie Sturzscreeningbögen

Ad 2.) Präsentation zur Einführung

Fallbeispiele, anhand derer fiktive Patienten zielgerecht in geeignete Bewegungsangebote vermittelt werden sollten.

Kosten / zeitlicher Aufwand

  • Vorbereitung der Schulungen mit Organisation jeweils ca. 8 Stunden
  • Durchführung jeweils 90 Minuten
  • Anmietung des PC-Schulungsraums der Volkshochschule

Ergebnisse

Ad 1.) An der Veranstaltung für Ärzte und MFA nahmen rund 40 Personen teil. Die teilnehmenden MFA zeigten großes Interesse an der Durchführung des funktionellen Assessments.

Ad 2.) An der Veranstaltung nahmen 16 MFA teil. Wir wissen nicht inwieweit Schulungsinhalte in der Praxis umgesetzt werden konnten.

Erfahrungen / Empfehlungen

Ad 1.) Es konnten über den Vortrag mit Schulung zunächst interessierte Arztpraxen identifiziert werden. Die Möglichkeiten zur Durchführung des funktionellen Assessments in den Arztpraxen wurden von den Hausärzten unterschiedlich bewertet. Die anwesenden MFA waren sehr interessiert.

Ad 2.) Die Arbeitsatmosphäre war sehr positiv. Die MFA diskutierten engagiert und hatten großen Spaß am handlungsorientierten Lernprogramm. Vermutlich handelte es sich bei den Teilnehmerinnen aber um eine Selektion von MFAs, die Gesundheitsförderung als Aufgabe und/oder Bereicherung ihres Tätigkeitsspektrums ansahen.