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Konzept & Ausgangssituation

„Schritt halten – aktiv älter werden in Reutlingen“ ist ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die sichere Bewegung älterer Menschen zu fördern.

Durch körperliche Bewegung kann jeder Mensch einen wirksamen Beitrag dazu leisten, lange unabhängig und gesund zu bleiben. Körperliche Bewegung beugt effektiv osteoporotische Knochenbrüche vor, hat aber auch einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem, den Bewegungsapparat und die Hirnleistung. Dieser Nutzen ist bis ins hohe Alter nachweisbar. Trotzdem bewegen sich ältere Menschen mit steigendem Alter immer weniger. Hier möchte das Projekt ansetzen.

Prävention notwendig

Durch Stürze hervorgerufene Knochenbrüche stellen ein immer größeres Problem für die alternde Bevölkerung dar. Etwa ein Drittel aller Personen über 65 Jahren stürzt mindestens einmal pro Jahr. Weder operative Eingriffe noch Medikamente spielen bei der Vorbeugung von Stürzen eine Rolle. Vielmehr müssen das Bewegungsverhalten älterer Menschen verändert, das Risikoverhalten beeinflusst und Umgebungsfaktoren angepasst werden.

Modellregion Reutlingen

Vor den Toren Stuttgarts liegt die Stadt Reutlingen mit ihren rund 112.000 Einwohnern. Die Stadt zeichnet sich durch eine Vielzahl von Vereinen und Initiativen aus. Die Stadtverwaltung schenkte schon bislang den selbständig lebenden älteren Menschen große Aufmerksamkeit. Das Stadtgebiet gliedert sich in ein urbanes Zentrum und ländliche Teilorte. All diese Aspekte machten Reutlingen zu einer modellhaften Kommune für die Entwicklung einer Präventionsstrategie.

Strategie

Zielgruppe des Präventionsprogramms ist die Bevökerung ab 65 Jahren. Um einer so großen und heterogenen Bevölkerungsgruppe gerecht zu werden, müssen die Maßnahmen sehr vielfältig sein. Bestehende Strukturen und Angebote, die die sichere Bewegung älterer Menschen fördern, werden genutzt und wenn nötig gestärkt. Durch neue Netzwerke und Partnerschaften entstehen Synergien, die Entscheidungsträger und Öffentlichkeit für Themen wie "Bewegung im Alter" oder "Risiko von Stürzen" sensibilisieren können. Erfolgreiche Prävention setzt dieses Bewusstsein in der Öffentlichkeit voraus.

Struktur

Das Projekt sieht einen partizipativen Ansatz vor. Lokale Akteure wie auch ältere Bürger sind angesprochen und werden zunächst in Ideengruppen eingebunden. Entscheidungsträger zahlreicher relevanter Institutionen, Organisationen und Verbände sowie die Stadt Reutlingen sind in einer Lenkungsgruppe zusammengeschlossen. Sie gestalten die lokale Ausrichtung des Projekts mit und priorisieren die erarbeiteten Ideen. Für die konkrekte Umsetzung werden die örtlichen Strukturen genutzt. So kann die Nachhaltigkeit über das Projektende hinaus gewährleistet werden.

Anmerkung